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Leserreaktionen
Leserbriefe zur Plough Ausgabe Nr.5, Frühling 2025, Erziehung des Menschen.
Freitag, 11. Juli 2025
Verfügbare Sprachen: English
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Christlicher Sozialismus
Zu Peter Mommsens „Erziehung zur Freiheit”: Wie schön wäre es, würde die Schule im 21. Jahrhundert endlich umsetzen, was Friedrich Fröbel schon vor mehr als 170 Jahren als Ziel formuliert hat: „…selbst denkende, selbsttätige Menschen zu bilden“. Leider ist das nicht die Erfahrung, die ich – ebenso wie viele andere – gemacht habe.
Allen gegenteiligen Beteuerungen der Erziehungswissenschaften und Schulen zum Trotz ist ein Fokus auf Fehlersuche und die Missachtung einer echten Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen Schule, Eltern und Kindern in sehr vielen Schulen leider immer noch Alltag.
Die Implikationen begleiten uns noch lange nach Ende der Schulzeit: Fehler aus Angst um jeden Preis vermeiden zu versuchen, verhindert zumindest tendenziell, sich mutig auf Abenteuer einzulassen, Neues zu wagen, Kreativität zu entfalten.
Danke für die Beiträge unter dem Titel „Achtsamkeit dem Kinde“, die zeigen, dass es schon immer Menschen gegeben hat, die einen größeren Horizont bei der Erziehung und Bildung von Kindern haben. Und danke für das Beispiel von Anthony Garces-Foley, das Mut und Hoffnung macht, dass es auch Lehrer und Lehrerinnen gibt, die diesen Horizont, diese Wertschätzung und Achtsamkeit in die Praxis umsetzen können, auch unter widrigen Bedingungen...
ELtern und Lehrer Gemeinsam
Zu David Schwarzbauers „Ist das Bildung oder kann das weg?”: Was müssen unsere Kinder wirklich lernen damit sie für ihre Zukunft gut gerüstet, ausgebildet sind? Als Mutter von vier Kindern (drei davon schulpflichtig) und Lehrerin begleitet mich diese Frage sowohl privat als auch beruflich. Genauso wie ein latentes Gefühl der Ohnmacht, dem Schulsystem gegenüber etwa, das sich manchmal mehr nach Gefängnis anfühlt, von beiden Seiten aus. Der Artikel „Ist das Bildung oder kann das weg?“ hat mir wieder neu Mut gemacht, nicht klein beizugeben und mich der Herausforderung zu stellen. Wir können und dürfen als Eltern und Lehrer so viel bewegen, im Idealfall auch noch zusammen, an einem Strang ziehend. Statt meinen Fokus auf das zu legen, was alles nicht funktioniert im Bildungswesen, wird mir wieder neu bewusst, wieviel ich besonders auch im Kleinen (in der Pause, in den 10 Minuten vor dem Einschlafen) bewirken und gestalten kann. „Viel wichtiger als die Frage, wie ich richtig Vokabel lerne ist jene, was ich mit den Wörtern ausdrücken möchte, die ich in den Mund nehme.“ Ich glaube dieses Zitat aus dem Artikel werde ich meinen Lehrerkolleginnen (weil wir sind wirklich nur Frauen) weiterleiten-oder besser gleich den ganzen Artikel!
Neue Wege der Evangelisation
Zu Benjamin Crosbys „Re-christianisierung in einer entchristianisierten Welt?”: Wir klagen viel und oft über die „Verdunstung“ des Glaubens, immer leerer werdende Kirchen und einen erschreckenden Mangel an Glaubens-Grundwissen selbst bei dem kleinen Anteil an Kirchgängern.
Benjamin Crosby zeigt, dass die Lage zu Luthers Zeiten im 16. Jahrhundert nicht anders, ja wahrscheinlich sogar noch schlimmer war.
Er betont, dass jede Generation immer wieder neue Wege der Evangelisierung entdecken und gehen muss.
Ja, so ist es, kann ich dazu nur sagen! Was ich bei Crosby’s detaillierter Betrachtung der Anstrengungen zur Glaubenserneuerung im Reformationszeitalter (ohne konkrete Geschichtserzählung entsteht ja kein anschauliches Bild!) besonders schön und erfreulich finde, ist sein weiter Horizont.
Dieser ist keineswegs auf die aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen beschränkt, sondern nimmt auch auf die Reaktionen in der katholischen Kirche Bezug.
„Protestanten und Katholiken waren allerdings gleichermaßen davon überzeugt, dass wahres Christentum Freude bringt.“
Bei solchen Sätzen mache ich einen kleinen innerlichen Luftsprung, denn das gilt selbstverständlich auch heute.
Und ganz besonders freut mich die Betonung von Gesang als Ausdruck des Glaubens – auch wenn dies im sog. „Kulturchristentum“ fest verankert ist und für oberflächlich gehalten werden kann, sollte man die Wirkung der Musik nicht unterschätzen. Der Mensch will nicht nur intellektuell, sondern auch seelisch angesprochen werden!
All diese Aussagen eines anglikanischen Pfarrers zusammen bestärken mich in dem Gefühl, dass doch unter Christen aller Denominationen mehr und mehr die Erkenntnis reift, dass das Lebendig-Werden des Glaubens nicht Sache von bezahlten Amtsträgern ist (die ich damit keineswegs herabwürdigen will – im Gegenteil!), sondern uns alle angeht, die wir Jesus Christus mit unserem Leben nachfolgen wollen.
Frauenarbeit
Zu Alex Soslers „Schule der fräsenden Philosophen”: Die Ausgabe „Erziehug des Menschen“ hat mir sehr gut gefallen. In den Essays und Fotos über Schulen, die mit Erfahrungslernen arbeiten – mit Kopf, Händen und Herz –, fiel mir jedoch oft schwer zu erkennen, ob Mädchen gleichberechtigt mit Jungen vertreten waren. Alex Sosler schreibt beispielsweise in seiner Schlussfolgerung: „Die moderne Wirtschaft basierte auf der Arbeit der Hände: Landwirtschaft, Industrie, Fertigung. Dies hat sich zu einer Kopfwirtschaft verlagert: Buchhaltung, Management, Informationstechnologie.“ Hier wird nicht berücksichtigt, dass beide Wirtschaftssysteme in Wirklichkeit auf der weitgehend unbezahlten Arbeit von Frauen in Familie und Haushalt sowie auf allen Aspekten der bezahlten Arbeit beruhen. Ein Foto der Mount Academy zeigt eine junge Frau im Landwirtschaftsprogramm und Mädchen, die im Chor singen. Aber es wird kein Lehrplan beschrieben, der praktische Tätigkeiten enthält, in denen Frauen vorherrschen: Krankenpflege, Medizintechnik, Hausarbeit, Kindererziehung, Schneiderei oder Ernährung.
Natürlich sollten Mädchen in alle verfügbaren Lehrplanoptionen einbezogen werden, aber Jungen würden ebenso wie Mädchen von den Optionen profitieren, die offenbar nicht angeboten werden.
Wir freuen uns über Zuschriften an lesermeinung@plough.com.