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    truck in a barren landscape

    Die Apurímac-Klinik

    Ein Lastwagen bringt medizinische Versorgung zu entlegenen Quechua Gemeinden in Peru.

    von Maria Novella De Luca, Monica Pelliccia und Alice Pistolesi

    Freitag, 11. Juli 2025

    Verfügbare Sprachen: español, English

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    Auf den südlichen gipfeln der peruanischen Berge, 4.000 Meter über dem Meeresspiegel, stellt schon der normale Alltag eine große Herausforderung dar. Wenn eine medizinische Behandlung nötig ist, wird es noch schwieriger.

    Seit über einem Jahrzehnt bringt Apurímac ETS, eine Hilfsorganisation der Augustiner- Auslandsmission, Ärzte in die Anden, um indigene Quechua Gemeinden medizinisch zu versorgen. Die Apurímac-Region ist aufgrund schlechter Straßen schwer zugänglich und gehört zu den ärmsten Regionen des Landes. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen, Krebs und Diabetes sind die häufigsten Todesursachen. 

    indigenous Quechua people

    Um indigene Quechua Gemeinden medizinisch zu versorgen. Alle Fotos von Maria Novella De Luca. Verwendet mit Genehmigung.

    Diese Gesundheitsprobleme werden durch schlechte Hygiene und Ernährung, eine Mangelwirtschaft und eine geringe Alphabetisierung noch verstärkt.

    Im Jahr 2024 führte Apurímac ETS fünf Gesundheitskampagnen in 15 Dörfern durch und versorgte mehr als 3000 Menschen medizinisch. Jedes Team ist mit einem Lastwagen unterwegs, der mit einer mobilen Spezialklinik, einem Labor und einer Apotheke ausgestattet ist.

    vehicle in a barren landscape

    Die mobile Klinik der Apurímac ETS fährt in ein Bergdorf.

    „In den fast zehn Jahren unserer Tätigkeit sind wir auf viele chronische Krankheiten gestoßen, die mit den Lebensbedingungen in den Höhenlagen zusammenhängen, wie z. B. sonnenbedingte Hauterkrankungen“, erklärt Vittorio Villa, Leiter von Apurímac ETS. 

    „Auch Zahnschäden und Diabetes sind weit verbreitet, da die Menschen dazu neigen, sehr zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke zu konsumieren. Anämie und andere ernährungsbedingte Krankheiten sind ebenfalls stark vertreten. Dies ist auf eine schlechte Ernährung zurückzuführen, die fast ausschließlich aus Hühnchen, Reis und Kartoffeln besteht.“

    Baby Yessly

    Bei der neun Monate alten Yessly wurde Mikrozephalie diagnostiziert, eine Entwicklungsstörung, die mit einer Behinderung einhergeht. Ihre Mutter, die 19-jährige Yanina, und ihre Großmutter kamen zu Fuß zum Klinik-Wagen und baten um medizinische Hilfe.

    indigenous Quechua people

    Yessly mit ihrer Mutter und Großmutter.

    Eine angemessene Behandlung Yesslys ist jedoch nur im Krankenhaus in der nahe gelegenen Stadt Cusco möglich. Yanina wurde von ihrem Mann verlassen und lebt derzeit bei ihren Eltern, die sie unterstützen, aber auch mit vielen eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Da sich die Familie die Fahrt in die Stadt nicht leisten kann, brachte das medizinische Personal Yessly und Yanina nach Cusco, wo das Baby eine Therapie erhält. Die Beweglichkeit seiner Beine und Hände soll verbessert und seine Kopfhaltung gestärkt werden. „Wir lassen unsere Patienten nicht allein“, erklärt ein medizinischer Mitarbeiter, der im Lastwagen mitfährt, “es sind Menschen, die noch nie in der Stadt waren und sich dort verloren und ängstlich fühlen. Vom ersten Hausbesuch bis zu den Gesprächen mit den Spezialisten ist immer jemand dabei, der ihnen hilft, mit den Ärzten zu kommunizieren, und der sich um ihre Verpflegung und alle anderen Bedürfnisse kümmert.“

    Edison

    Edison ist zwölf Jahre alt und hat das Noonan-Syndrom, eine genetisch bedingte Erkrankung, bei der es zu Kleinwuchs, Gesichtsfehlbildungen und Herzmuskelstörungen kommt. Edisons Bewegungs- und Sprachfähigkeiten sind stark beeinträchtigt. Das wirkt sich negativ auf sein Selbstwertgefühl aus. Sein Vater, der ihn zum Behandlungsteam gebracht hat, spricht nur Quechua, daher übersetzt seine Schwester für die Ärzte ins Spanische. „Edison ist noch so jung; er hat noch viele Jahre vor sich. Er braucht Unterstützung und Physiotherapie“, erklärt eine Mitarbeiterin. „Er kämpft mit den einfachsten Bewegungen“. Das Team hofft, ihm mit Physiotherapie und neurologischen Behandlungen zu mehr Selbstvertrauen zu verhelfen.

    indigenous Quechua people

    Edison mit seinem Vater und seiner Schwester.

    Edith Giovanna Villegas Alfaro

    Edith Giovanna Villegas Alfaro und ihre Tochter Alizon Brenda sind Teil des medizinischen Teams. Die 55-jährige Edith lebt in Abancay City, einer Stadt in der Region Apurímac, und arbeitet als Labortechnikerin im Metropolitan Health Center. Edith hat bereits zehn Gesundheitskampagnen in Quechua-Gemeinden mit Apurímac ETS durchgeführt. „Ich nehme gerne an den Kampagnen teil, weil ich sehen kann, wie sich die Gemeinden im Laufe der Jahre verändern“, sagt sie. „Am meisten gefällt mir die ruhige Arbeit: Hier draußen vergessen wir die Stadt und können uns ganz den Patienten widmen, die uns am meisten brauchen.“

    indigenous Quechua people

    Alizon Brenda.

    indigenous Quechua children
    indigenous Quechua people

    Edith Giovanna Vellegas Alfaro.

    Von MariaNovellaDeLuca Maria Novella De Luca

    Maria Novella De Luca, Fotojournalistin, arbeitete für verschiedene Presseagenturen und nationale Zeitungen.

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    Von MonicaPelliccia Monica Pelliccia

    Monica Pelliccia, eine italienische Multimedia-Journalistin, berichtet über ökologische und soziale Themen wie Klimawandel, Rechte indigener Völker, Ernährungssicherheit und Agrarökologie

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    Von AlicePistolesi Alice Pistolesi

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