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    Prophet, nicht Heiliger

    Zur Erinnerung an meinen Vater Johann Christoph Arnold

    von J. Heinrich Arnold Jr.

    Dienstag, 15. August 2017

    Verfügbare Sprachen: español, 한국어, English

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    Rifton, New York, 19. April 2017. „Jetzt weiß ich, was es wirklich bedeutet, ‚in Frieden zu ruhen.‘“ Dem alten Mann lief eine Träne über das von der Geschichte gegerbte Gesicht, als er meinen Bruder und mich umarmte. Lächelnd fügte er hinzu. „Dies ist Friede.“ Drei Tage zuvor war mein Vater gestorben, und Dr. John Perkins, Held der Bürgerrechtsbewegung und Gründer der Christian Community Development Association, war von Mississippi angereist, um seinem alten Freund und Friedensstiftergefährten die Ehre zu erweisen. Rund um den Leichnam meines Vaters versammelt standen wir dem Geheimnis des ewigen Lebens gegenüber. In Frieden ruhen ist ein Lohn für das Wirken im Leben.

    Johann Christoph Arnold, mein Vater, war vieles: Pastor, Ältester im Bruderhof, ein Veteran im Kampf für Frieden und Versöhnung durch Vergebung, ein Kämpfer im Ringen darum, das Evangelium auszuleben und seinen Nächsten zu lieben.

    Christoph and Verena Arnold

    Sein Lebenswerk spiegelte sich in seiner Totenwache wider. Menschen strömten in das Zimmer: Familien vom Bruderhof mit ihren kleinen Kindern im Schlepptau, ältere Leute, die in Rollstühlen geschoben wurden, langjährige Kollegen in der Seelsorge und Hunderte von Studenten. Nachbarn kamen, die er besucht hatte, und ebenso Bauunternehmer und Installateure, Ärzte und Krankenschwestern, Politiker und Scharen von Männern und Frauen aus der Polizei und den Notfalldiensten. Mittendrin tauchte Kardinal Timothy Dolan auf, nahm die Leute in die Arme, sprach ein herzliches Gebet für den Verstorbenen und erinnerte mit humorvollen Geschichten an sein und meines Vaters gemeinsames Wirken für den Herrn – und die Liebe zu deutscher Wurst und deutschem Bier, die sie beide verband.

    Wie umreißt man das Wesen eines Mannes, der aus der Inspiration und aus dem Heiligen Geist heraus lebte? Spätestens jetzt würde mein Vater mir ins Wort fallen: „Ich bin doch kein Heiliger! Stell mich nicht als Heiligen dar.“ Es stimmt, mit seinem Wanderstock in der Hand und seiner unverblümten Art hatte er mehr von einem Propheten als von einem Heiligen. Er war eine Säule: beständig, vertrauenswürdig, unermüdlich, unerschrocken vor Wind und Wetter. Ein Leben, gelebt im Urvertrauen auf Christus, wie er es lebte, ist zugleich zu einfach und zu tief, als dass man es erklären könnte. Will man es einfangen, so löscht man es aus: Es wird gelebt, und seine Intensität brennt ein Bild ein, das als Legende erhalten bleibt. Es ist schwer, dieses Porträt zu malen, und ich bin überhaupt kein Maler. Aber ich kann ein paar Hieroglyphen kritzeln.

    Von HeinrichArnold Heinrich Arnold

    Heinrich Arnold ist Prior der Bruderhof-Gemeinschaft.

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    Wurzeln

    1936 flohen Johann Heinrich Arnold und seine Frau Annemarie Hedwig, geb. Wächter, vor den Nazis in Deutschland nach Großbritannien, wo mein Vater 1940 als drittes von neun Kindern geboren wurde. (Mein Urgroßvater Eberhard Arnold hatte 1920 gemeinsam mit meiner Urgroßmutter Emmy und ihrer Schwester Else von Hollander den Bruderhof gegründet.)

    Schon bald mussten meine Großeltern und ihre Kinder mit dem übrigen Bruderhof England verlassen. Deutsche wurden als feindliche Ausländer eingestuft. Mit dem Schiff überquerten sie den von U-Booten verseuchten Atlantik und ließen sich in den Urwäldern Paraguays nieder, wo die Gemeinschaft von Landwirtschaft und Handwerk lebte. Mein Vater war geprägt von der Ausdauer und Zähigkeit, die diese Kindheit in einer Pioniersituation ihm abverlangte. Ein Grundpfeiler seiner Erziehung war das fünfte Gebot: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf dass du lange lebest und dir's wohlgehe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird“ (5. Mose 5,16). Heute, nachdem ich diese Worte öfter, als ich zählen kann, aus dem Mund meines Vaters gehört habe, ist mir klar, dass sein Gehorsam gegenüber diesen Gebot sein Vermächtnis untermauerte und als Segen über seiner Lebensleistung lag.

    Nach Amerika

    1955 zog die Familie mit dem Bruderhof in die Vereinigten Staaten. Sein ansteckendes Lächeln, sein sonniges Wesen und seine Liebe zu den Menschen trugen meinen Vater durch die Herausforderungen, eine neue Sprache und Kultur kennenzulernen.

    Er liebte das Amerika, dem er auf der Kingston High School in der Provinz des Staates New York begegnete. Er trieb Laufsport, fand einen Job als Tellerwäscher und traf Elvis, bevor der Sänger zu berühmt wurde, um noch in Kleinstadtsälen aufzutreten. Sein Englischlehrer flößte ihm eine lebenslange Liebe zu Shakespeare ein, sodass er noch sechzig Jahre später unvermittelt Passagen aus Macbeth oder Hamlet rezitierte.

    Unter seinen Klassenkameraden fiel er durch seinen starken deutschen Akzent auf – und durch seine Weigerung, den Treueschwur auf die amerikanische Fahne abzulegen. Als Spross einer Flüchtlingsfamilie, die vor Hitler geflohen war, hatte sich ihm ein tiefer Argwohn gegen unkritische Loyalität gegenüber einer Staatsmacht eingefleischt. Dennoch war er stolz darauf, Amerikaner zu werden, gerade weil die Gewissensfreiheit in der amerikanischen Verfassung festgeschrieben war. Von dieser Freiheit machte er Gebrauch, als er etwa um diese Zeit selbst dem Bruderhof beitrat.

    Kurs aufnehmen

    Anfang 1965 arbeitete mein Vater, nachdem er kurz zuvor seinen Abschluss in Betriebswirtschaft gemacht hatte, als frisch gebackener Vertreter für Community Playthings, das Spielzeug­produktions­unter­nehmen des Bruderhofs. Während einer Geschäftsreise nach Atlanta schaltete er den alten Fernseher im Motel ein und hörte die Nachricht, dass in Selma, Alabama, soeben ein junger Schwarzer namens Jimmie Lee Jackson gestorben war, nachdem er acht Tage zuvor bei einer friedlichen Demonstration für gleiches Wahlrecht angeschossen worden war.

    Die Bürgerrechtsbewegung zog meinen Vater an wie ein Magnet. Sein Vater hatte sich während des Zweiten Weltkrieges für Gerechtigkeit und Frieden eingesetzt. War dies nun sein Moment? Er machte sich sofort auf den Weg ins zweihundert Meilen entfernte Selma. Was er dort erlebte, schildern am besten seine eigenen Worte aus seinem Buch Wer vergibt, heilt auch sich selbst:

    Der Sarg war offen, und obwohl der Bestatter sein Möglichstes getan hatte, die Verletzungen zu überdecken, waren die Wunden an Jimmies Kopf nicht zu verbergen. Etwa dreitausend Menschen drängten sich im Saal. Wir saßen hinten auf einer Fensterbank. Während des ganzen Gottesdienstes hörten wir nicht ein einziges Wort des Zorns oder der Rachlust. Stattdessen ging von den versammelten Männern und Frauen ein Geist der Tapferkeit aus, besonders, als sie aufstanden und das alte Sklavenlied „Ain’t Gonna Let Nobody Turn Me ’Round“ sangen.

    Danach, auf dem Friedhof, sprach Martin Luther King über Vergebung und Liebe. Er beschwor seine Leute, für die Polizei zu beten, dem Mörder zu vergeben und denen zu vergeben, die sie verfolgten. Dann hielten wir uns an den Händen und sangen „We Shall Overcome“. … Falls es je Grund für Hass oder Rache gab, dann hier. Aber nichts davon war zu spüren, nicht einmal bei Jimmies Eltern.

    Johann Christoph Arnold bei der Beerdigung von Jimmie Lee Jackson, 1965

    Johann Christoph Arnold bei der Beerdigung von Jimmie Lee Jackson, 1965

    Dieses Ereignis veränderte das Leben meines Vaters. An jenem Tag wurde er von einer Vision inspiriert, die sein Leben und seine Mission bis zu seinem letzten Atemzug prägte. Seine Vision war tief und weit, und ebenso wie die von King wurde sie oft missverstanden. Es ging nicht um einen Aufruf zu entzweiendem sozialem Aktivismus. Die Sache, die es wert war, für sie zu sterben, war das Anbrechen des Reiches Gottes auf Erden. Die Taufe mit Wasser und Geist hatte seine Treue zu diesem Reich besiegelt; nun war er aufgerufen, sie auszuleben. Liebe zu allen, Friede und Vergebung waren mächtige Waffen, Werkzeuge für den mutig Glaubenden, nicht für Weichlinge und Angsthasen.

    Der junge Vater

    Nur ein Jahr später, 1966, heiratete mein Vater Verena Donata Meier. Jung und leidenschaftlich verliebt gründeten sie eine Familie. Meine sieben Geschwister und ich wurden innerhalb von zehn Jahren geboren. Wie hektisch das Leben auch werden mochte, für uns nahm Vater sich immer Zeit. Er liebte das Leben. Er liebte Streiche. Er liebte die New York Yankees. Er liebte Hunde, und nachdem er seine Kindheit mit einer Promenadenmischung namens Tell verbracht hatte, zog Vater im Lauf von sechzig Jahren neun Schäferhunde groß.

    Und dann war da seine unersättliche Liebe zur freien Natur. Harte Arbeit wie Feuerholz spalten oder Kompost herumkarren, belohnte er mit Schwimmen im nahegelegenen Teich, Wanderungen in den Catskills, Angeln im Wallkill River und jagen – alles Aktivitäten, die wir Kinder durch seine ansteckende Begeisterung ebenfalls lieben lernten. Auch Musik liebte er, besonders klassische Musik – Bach, Beethoven, Mendelssohn –, und jedes von uns Kindern erlernte mindestens ein Instrument. Kaum ein Abend ging zu Ende, ohne dass unsere Familie sich zum gemeinsamen Singen von Folksongs, Chorälen oder Spirituals zusammenfand, wozu oft auch die Nachbarfamilien eingeladen waren.

    1972 wurde mein Vater gebeten, dem Bruderhof als Pastor zu dienen. Schon sein Vater war ebenfalls zum Dienst als Pastor berufen worden und war 1962 von den Bruderhof-Mitgliedern als Ältester der Gemeinschaft eingesetzt wurden. Doch Vater hatte Freude an seinem Beruf im Verlagswesen; es war weder seine Idee noch sein Wunsch, Pastor zu werden. Dennoch nahm die Gemeinschaft die pastorale Begabung war, die Gott ihm geschenkt hatte – eine Gabe, die zweifellos in den Stunden feingeschliffen wurde, in denen er seinen Vater bei seelsorgerlichen Gesprächen mit Gemeindegliedern unterstützte. Er und meine Mutter erklärten sich bereit, diese neue Aufgabe zu übernehmen.

    Vater fand leicht Zugang zu fast jedem Menschen, dem er begegnete. Er hörte mehr zu, als dass er sprach, und statt konkrete Ratschläge zu erteilen, hatte er oft eine humorvolle Bemerkung und Worte des Verständnisses und der Hoffnung parat. Er war der unermüdliche Chefcoach in einem Spiel ohne Seitenlinien – jeder kam als Mitspieler infrage, und wenn man in Sichtweite war, gehörte man zur Mannschaft.

    Der Gemeindeleiter

    Es kamen schwierige Jahre. Seine Mutter, der er äußerst nahestand, starb 1980 an Krebs. Sein Vater folgte ihr zwei Jahre später. Der Bruderhof hatte mit dem Verlust seines Ältesten und mit schmerzlichen Spaltungen zu kämpfen.

    Der Mut und die Demut, die es zur Vergebung braucht, wurden in jenen Jahren auf die Probe gestellt. Doch die Vergebung behielt die Oberhand – erstaunlicherweise versöhnten sich die gegnerischen Gruppen, und 1983 wurde Vater als Ältester des Bruderhofs eingesetzt. Gemeinsam mit seiner Frau Verena trug er die Verantwortung mit Energie und Begeisterung. Weichlich war er nicht: Vater konnte eine sehr direkte, klare Sprache sprechen. Er redete nicht um den heißen Brei herum, wenn er spürte, dass die Eigensucht einen Gläubigen auf Abwege brachte. Er war der Erste, der jemanden zur Rechenschaft rief, und er war auch der Erste, der wieder vergab. Seine Herzlichkeit und sein Vertrauen waren entwaffnend. Diese Liebe, die die Wahrheit ausspricht, die anderen zur Buße und Umkehr verhilft – das war es, was meinen Vater am meisten auszeichnete. Für gesellschaftlichen Status war er blind. Ob es alte Leute waren, Militärveteranen, Geschäftsleute, Ex-Kriminelle, Süchtige, emotional labile Leute, ehrgeizige Akademiker, Politiker, Kinder mit Behinderungen oder rebellische Jugendliche: Egal, wer man war, Vater hörte einem zu und erwies sich als vertrauenswürdiger Ratgeber. Er war Tag und Nacht erreichbar; oft fanden seine ersten Telefonate und E-Mails vor fünf Uhr morgens und seine letzten nach elf Uhr abends statt. Wenn jemand im Sterben lag, waren er und oft auch meine Mutter an seiner Seite – Dutzende Male.

    Mit seinem langjährigen Freund und Bruder, dem Vietnam-Veteran Larry Mason

    Mit seinem langjährigen Freund und Bruder, dem Vietnam-Veteran Larry Mason

    Auch wenn die Zahl seiner Freunde sich Jahr um Jahr vervielfachte, machte Vater sich auch einige Feinde. Er scheute keine Kontroverse und sagte stets, was er dachte. Zugleich aber respektierte er Leute, die andere Meinungen vertraten. Vor zwei Jahren zum Beispiel lud er unseren Abgeordneten in der New Yorker State Assembly, mit dem er befreundet war, zu einer Versammlung ein, um zu erklären, warum er das kürzlich im Staat New York verabschiedete Gesetz zur Ehe für alle unterstützte. Es gab eine hitzige Diskussion zwischen dem Politiker und Mitgliedern unserer Gemeinde, die für die traditionelle Ehe eintraten. Als die Debatte auf der Stelle zu treten begann, schritt Vater an: „Genug geredet. Lasst uns ein Eis zusammen essen und feiern, dass wir leben und dass wir diesen Gedankenaustausch mit unserem Bruder aus Albany haben können.“ Wir waren vielleicht nicht einer Meinung, aber wir konnten einander respektieren und gegenseitig unseren guten Willen und unsere Menschlichkeit anerkennen.

    Meinungsverschiedenheiten waren eine Sache, aber wenn jemand einen feindseligen Plan verfolgte, wich mein Vater keinen Zentimeter zurück. Es gab Leute, die ihn hassten. Das machte ihm keinen Spaß, aber er sinnierte oft, er könne ihnen dankbar sein für die Beruhigung im Licht der Worte Jesu: „Wehe, wenn jedermann gut über euch redet; denn das Gleiche haben ihre Väter den falschen Propheten getan“ (Lukas 6,26). Natürlich machte er auch seine Fehler, wie er selbst jederzeit gesagt hätte – und bisweilen zog er Kritik auf sich durch seine wagemutigen Entscheidungen und sein manchmal allzu großzügiges Vertrauen gegenüber anderen.

    Mit seinem Hang zur Spontaneität und zur Kühnheit brachte mein Vater nach seiner Einsetzung zum Ältesten eine Vielzahl neuer Unternehmungen auf die Bahn. Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre war er federführend für eine Welle gemeinsamer Projekte zwischen dem Bruderhof und der Hutterer-Gemeinde, womit er an eine Beziehung anknüpfte, die bis 1930 zurückreichte. Leider fand dies 1994 ein Ende, hauptsächlich deshalb, weil er darauf bestand, dass Gemeindeleiter genau wie alle anderen offen sein müssten für Buße und Erneuerung als einzige Grundlage für die Einheit der Gemeinde. Dieser Bruch schmerzte ihn bis zum Ende seines Lebens.

    Indessen wuchs der Bruderhof von vier Gemeinschaften in zwei Ländern auf vierundzwanzig Gemeinschaften auf vier Kontinenten an; seit Anfang der 2000er förderte er auch die Gründung kleiner städtischer Gemeinschaften. Mit seiner leidenschaftlichen Unterstützung begann die Gemeinschaft, Krisenteams auszusenden, um Hilfsgüter in Katastrophengebiete zu bringen, und zudem neue Unternehmen als Einnahmequellen zu entwickeln. Vater – stets mit Mutter an seiner Seite – sprach zu vielen und hörte noch mehr Menschen zu. Seinen Mitarbeitern vertraute er auf eine Weise, die ihnen Mut machte, viel mehr beizutragen, als sie es selbst für möglich gehalten hätten.

    Das Evangelium bekannt machen

    1996 veröffentlichte mein Vater sein erstes Buch. Elf weitere sollten folgen, entsprungen aus seiner lebenslangen Liebe zum Schreiben. Seine Stimme fand er, indem er wahre Geschichten erzählte und sie einsetzte, um seine Themen zu illustrieren: Vergebung, Ehe, Kindererziehung, Bildung, Gebet, Furcht, Hoffnung, Tod, Altern und Frieden finden.

    Für meinen Vater war das Schreiben ein gemeinschaftliches Unterfangen. Er entlockte seiner Gemeinde Geschichten, Einsichten und Anekdoten, die mit dem Thema zusammenhingen, über das er gerade schrieb, teils, um Material zu sammeln, aber auch konkreter, um unsere Perspektive einzubeziehen und zu weiten. Seine voluminösen gelben Notizblöcke waren prall gefüllt mit handschriftlichen Gedanken und Notizen. Vater stellte ein solides Team zusammen, aber das Ruder behielt er stets fest in der Hand und kümmerte sich um jede Einzelheit des Ablaufs. Als Redakteur an einem seiner Bücher mitzuarbeiten, war eine monumentale Herausforderung, aber es wurde belohnt durch Vaters Demut, seine Begeisterung und seine Offenheit für Vorschläge und Änderungen.

    Diese Bücher berührten viele, aber Wer vergibt, heilt auch sich selbst ist das meistgelesene unter ihnen. Seine Botschaft der Vergebung zielt ganz direkt auf das Herz des Evangeliums, und hat das Leben vieler Menschen verändert.

    Reisen rund um die Welt waren für meine Eltern immer ein Teil ihres Lebens: Das gehörte zu den Aufgaben des Ältesten einer internationalen Gemeinde. Vater schätzte diese Gelegenheiten sehr, mehr über die Bedürfnisse, Freuden und Sorgen der Leute zu erfahren, und staunte stets darüber, wie ähnlich sich die Menschen im Innern sind.

    Mit dem Erscheinen seiner Bücher ging einher, dass mein Vater Anfragen zu Vorträgen auf Konferenzen über Religion und Frieden in den Vereinigten Staaten und in aller Welt bekam. Seit Mitte der Neunziger unternahmen mein Eltern Reisen nach Israel, Palästina, Irak, Kuba, Südafrika, Mexiko und Ruanda. Zugleich brachte der Bruderhof humanitäre Hilfe und die Botschaft des Evangeliums in Katastrophen- oder Kriegsgebiete. Auch bei vielen dieser Missionen war mein Vater dabei und reiste nach Haiti, Thailand, Mittelamerika, Südamerika, Afrika und in den Nahen Osten. Im Zusammenhang mit dieser Arbeit lernte er 1996 Mutter Teresa kennen. „Sie drang darauf“, schrieb er, „dass wir uns für die Ärmsten der Armen einsetzen, und dort würden wir Jesus finden. Wenn es je ein Vorbild dafür gab, den Ärmsten der Armen zu dienen, dann sie und die Missionarinnen der Nächstenliebe.“

    Johann Christoph and Verena Arnold with Mother Teresa

    Obwohl sein Herz für die Armen schlug, verzichtete Vater nicht auf Gelegenheiten, mit hochstehenden Persönlichkeiten zusammenzutreffen, darunter berühmte ebenso wie berüchtigte Machthaber. Im Irak besuchte er Saddam Husseins Außenminister Tariq Aziz, der Christ war, und betete mit ihm. In Kuba sprach er mit Fidel Castro und machte ihm deutlich, wie wichtig Religionsfreiheit ist. Zur Zeit des Lewinsky-Skandals schickte Vater Präsident Clinton ein Exemplar seines Buches über Vergebung mit einem Brief; daraus entspann sich eine Korrespondenz über Buße, Vergebung und den Ruf zu einem veränderten Leben. Die Bedeutung dieses Austauschs hob Clinton in seiner Autobiografie hervor.

    Johann Christoph and Verena Arnold with Bill Clinton (center)

    Vater rief jeden, der ihm zuhörte, zur Liebe zu Gott und zum Nächsten auf, die vielen Glaubensrichtungen gemein ist. Doch obwohl er das Ebenbild Gottes in jedem Menschen erkannte, schämte er sich nie, von der Liebe Jesu zu sprechen.

    Während der Jahrzehnte unter seiner Leitung machte der Bruderhof gemeinsame Sache mit vielen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, von Cesar Chavez von der United Farm Workers Union über Franklin Graham von der Organisation Samaritan’s Purse bis zu Mark Shriver vom Hilfswerk Save the Children. Gemeinsam mit Chuck Colson setzte er sich für die Gefangenenmission ein, mit Schwester Helen Prejean und anderen für die Abschaffung der Todesstrafe. 1995 schloss er Freundschaft mit dem New Yorker Kardinal O’Connor und arbeitete von nun an enger mit seinen katholischen Brüdern und Schwestern zusammen. So demonstrierte er seine Überzeugung, dass das Evangelium historische Spaltungen überwindet. Er tauschte sich mit Kardinal Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., über Ehe und Familie aus; aus dieser Beziehung ergab sich 2004 eine Begegnung mit Papst Johannes Paul II.

    Johann Christoph Arnold with Cardinal Ratzinger in Italy

    Mit Kardinal Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI, in Italien (1995), eine Begegnung, die wachsende freundschaftliche Beziehungen zur katholischen Kirche markierte

    Etwa um diese Zeit nahm Vater auch eine neue Verbindung auf, die ihn zu einem der wesentlichen Wirkungsbereiche seiner späteren Jahre führen sollte. 1997 hörte er von Detective Steven McDonald, einem Beamten der New Yorker Polizei, der bei den Ermittlungen zu einer Verbrechensserie im Central Park angeschossen wurde und seither querschnittsgelähmt war. Steven hatte dem fünfzehnjährigen Jungen, der ihn angeschossen hatte, öffentlich vergeben und Kontakt zu ihm aufgenommen, während er in Haft saß. Fasziniert verabredete Vater einen Besuch bei Steven zu Hause auf Long Island. Nachdem Vater sich Stevens Geschichte angehört hatte, sprachen sie miteinander über die Kraft des Glaubens und der Vergebung und schmiedeten Pläne für eine Zusammenarbeit, um problembelastete Jugendliche zu erreichen.

    Diese Partnerschaft führte zum Handeln. Als Erstes gingen die beiden 1999 nach Nordirland, wo sie mit Katholiken und Protestanten zusammentrafen, die sich kürzlich noch gegenseitig bekämpft hatten. Es folgte eine Reise nach Israel und Palästina, wo sie in der Knesset und im Hauptquartier der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte in Jerusalem sprachen. An beiden Orten hörten sie viele Geschichten über Konflikte, Hass und Gewalt, aber auch viele über Versöhnung und Vergebung.

    Bald waren die Erfahrungen, die Vater und Steven im Ausland sammelten, auch zu Hause gefragt. Die Schießerei an der Columbine High School im April 1999 läutete eine zunehmende Welle der Gewalt an Schulen ein. Vater und Steven beschlossen, die Botschaft von der Vergebung in die Schulen hineinzutragen. Mit ihrem Programm „Breaking the Cycle“ berührten sie Tausende. Es brachte eine Vielzahl von Referenten zusammen – ehemalige Bandenmitglieder, die Mutter eines Selbstmordopfers, Überlebende aus Familien, in denen Alkohol- oder Drogensucht herrschten –, die alle ein eindrückliches Zeugnis abzulegen hatten. Der Auftrag von „Breaking the Cycle“ – durch die Botschaft der Vergebung Hoffnung und Heilung anzubieten und Vorbilder für konstruktive Entscheidungen zu geben – wurde für Vater zu einer Leidenschaft, der er unzählige Stunden widmete.

    Goldene Jahre

    Johann Christoph Arnold visiting a friend in the Paraguayan leper colony where his father worked in the 1940s

    Mit dem Wanderstock in der Hand: zu Besuch in der Leprakolonie in Paraguay, wo sein Vater in den 1940ern tätig war

    2001, auf dem Höhepunkt seiner Aktivität, gab Vater, der immer vorausschauend dachte, das Ältestenamt des Bruderhofs an Richard Scott ab. So konnte er die Weichen für die Entwicklung der Leitung der Gemeinschaft stellen und gewann Freiraum, um sich auf neue – oft überraschende – Arbeitsfelder zu konzentrieren.

    Mancher fragt sich vielleicht, warum ein pazifistischer täuferischer Pastor Polizeiseelsorger wird. Vor fünfundzwanzig Jahren hätte Vater sich diese Frage wohl auch gestellt. Doch es war typisch für sein großes Herz und seine innere Offenheit, dass er sich mit zweiundsechzig einem völlig neuen Missionsfeld zuwandte. Seine Bekanntschaft mit Detective McDonald verschaffte ihm die Einsicht, dass Gesetzeshüter einen der schwierigsten Berufe haben – nämlich sowohl Friedensstifter als auch Friedenserhalter zu sein – und dass sie Unterstützung und Fürbitte brauchen.

    Als Seelsorger des Ulster County Sheriff’s Office und der Ulster County Police Chiefs Association sprach und betete Vater mit Menschen, die Hilfe beim Verarbeiten schwerer Erlebnisse brauchten. Er besuchte kranke Angehörige, hielt Beerdigungen, traute Paare und segnete Babys. Viel Freude machte ihm das Organisieren von Revier-Grillfesten als gastronomischen Gottesdiensten ohne große Predigt. Doch er vernachlässigte nicht das Gebet. Bei einem nächtlichen Einsatz in der örtlichen Notaufnahme, wo ein junger Beamter nach einem tödlichen Autounfall behandelt wurde, eskortierte der Hilfssheriff Vater durch ein Meer erschütterter Uniformierter an das Bett des sterbenden jungen Mannes, um für ihn zu beten. Später schilderte der Beamte die Szene so: „Es war, als ob Mose das Meer teilte; mit einer gelassenen Autorität und liebevollen Ausstrahlung schritt er dort hinein und brachte Zuversicht und Frieden.“

    Seine Arbeit als Polizeiseelsorger stand nicht im Widerspruch zu seinem jahrzehntelangen Einsatz für die Gefangenenseelsorge. Egal, in was für einer Gesellschaft er sich befand, stets schöpfte er aus einem anscheinend grenzenlosen Vorrat an Empathie – eine Lektion, die er von Dostojewski gelernt hatte, dem Verfasser seiner literarischen Leitsterne. Ich werde nie den Abend vergessen, an dem ich Vater ins County-Gefängnis fuhr, wohin ihn ein anderer Gefängnisgeistlicher gerufen hatte, um einen verzweifelten Insassen zu besuchen, der wegen der abscheulichen Vergewaltigung und Ermordung eines Kindes in Haft saß. Er sprach kein falsches Wort des Trostes und spielte auch das Grauen der begangenen Verbrechen nicht herunter. Aber er wies auf Jesus hin, der auch dem schlimmsten Verbrecher vergeben kann. Der Mann gestand das Verbrechen, wurde verurteilt und erhielt eine lebenslange Haftstrafe, und Jahre später, nachdem er seine Sünden bekannt hatte, ließ er sich im Zuchthaus taufen. Bis heute hält dieser Gefangene Vaters persönliche Bibel in Ehren, die mein Vater ihm in jener Schicksalsnacht schenkte, und er gebraucht sie, um seinen Mitgefangenen das Evangelium weiterzugeben.

    Johann Christoph Arnold with Steven McDonald  and inmates in the Ulster County Jail, 2010

    Mit Steven McDonald und Insassen im Ulster-County-Gefängnis, 2010

    Nach einer Herzoperation 2006 war Vater durch gesundheitliche Probleme in seinen Aktivitäten eingeschränkt, aber keineswegs in seiner geistigen und geistlichen Beweglichkeit. Vater und Mutter wurden immer unzertrennlicher, je mehr die Jahre sich häuften, in denen sie sich gegenseitig ergänzten. Der Verlust ihrer Tochter Margrit durch Krebs – und das lange Ringen meiner Mutter mit derselben heimtückischen Krankheit – stellten unsere Familie auf die Probe.

    Im November 2014 reisten meine Eltern auf Einladung des Vatikans nach Rom, um gemeinsam mit Papst Franziskus und einer Vielzahl führender Geistlicher und Theologen auf dem Humanum-Kolloquium zu sprechen, einer internationalen, interreligiösen Konferenz über die Heiligkeit der Ehe. Hunderte Vertreter vieler Glaubensrichtungen aus aller Welt versammelten sich dort. Vater sagte in seinem Vortrag:

    Eheliche Treue ist eine der wunderbarsten Möglichkeiten, der Menschheit zu dienen. Doch Ehe ist mehr als eine private Vereinbarung. Ehe ist Teil der ursprünglichen Schöpfung Gottes, und durch sie ist jede Generation als „geschaffen nach dem Bilde Gottes“ geheiligt. Wie die frühe Gemeinde müssen wir mutiger werden – eine Gegenkultur der Schlichtheit und praktischen Hilfe. … Die ersten Christen stellten die römische Welt auch dadurch auf den Kopf, dass Ehemänner und Ehefrauen einander und ihren Kindern gegenüber treu blieben. Mit Gottes Hilfe können wir das auch heute tun.

    Johann Christoph Arnold with friend and coworker John Perkins, joined by grandchildren

    Mit Freund und Mitarbeiter John Perkins und Enkelkindern

    Der letzte Kampf

    Den letzten Kampf führte er gegen seine eigene Krebserkrankung, die im vergangenen März diagnostiziert wurde. Zwischen ganz kurzen Ruhepausen verbrachte er seine Zeit mit Menschen, die Rat suchten, besuchte andere Kranke und hielt Versammlungen in den Bruderhof-Schulen ab. An den meisten Nachmittagen stand eine Fahrt aufs Land im Hudson Valley auf dem Programm, um nach den Feldern, Wäldern und Wildtieren zu sehen oder auf einen Cappuccino einzukehren. Am wichtigsten aber waren ihm die Gemeindeversammlungen an den Abenden. Seid einfach im Glauben, sagte er uns, und liebt einander. Betrachtet das Leben mit den Augen Jesu. Befreit eure Herzen durch Buße und Bekenntnis von der Sünde. Vergebt und haltet keinen Groll fest.

    Er gab ehrlich zu, dass er selbst sich vor dem Tod fürchtete, und verwies auf das Evangelium als das einzige Gegenmittel. Vertrauen auf Jesus und Gebet seien die Waffen, sagte er, die wir unser ganzes Leben lang brauchen, und über dieses Bedürfnis wachse keiner von uns je hinaus.

    Am Palmsonntag, nur sechs Tage, bevor er starb, sprach Vater zu unserer Gemeinschaft:

    Die Hauptsache ist, dass Gottes Reich vorankommt, und wenn irgendeiner von uns die Chance hatte, dabei eine kleine Rolle zu spielen, dann nicht, weil wir groß oder mächtig wären, sondern weil Gott barmherzig ist und uns die Möglichkeit schenkt, anderen Liebe zu erweisen.

    Ich weiß, an diesem letzten Karfreitag dachte Vater an die Passion, das Leiden seines Erlösers. Vater konnte nicht mehr viel sprechen. Die meiste Zeit ging sein Blick schon über unsere Wirklichkeit hinaus, doch er verabschiedete sich mit klaren, warmherzigen Augen und einem Lächeln. Ich bat ihn um Weisheit im Blick auf die Zukunft – des Bruderhofs, unserer Familie, meines eigenen Lebens. „Bleib treu“, sagte er einfach. An jenem Tag marschierte Vater die Straße nach Golgatha entlang und erklomm den Berg, um dem Tor zum Leben nahe zu sein: dem Kreuz. Wir waren an seiner Seite. Es war schwer, aber es lag Herrlichkeit darin. Kämpfer geben nicht auf und legen sich nicht hin. Als der Karsamstag anbrach, fiel Vater ins Koma. Ein paar Stunden später tat er seinen letzten Atemzug, während Mutter sein Gesicht zwischen beiden Händen hielt. Nun war sein Leib voller Frieden und seine Seele frei. Seine Augen hatten die Herrlichkeit des kommenden Herrn geschaut.

    Coda

    Jahre zuvor hatten meine Frau und ich meine Eltern auf einer Reise auf den Spuren der Wurzeln unserer Gemeinde- und Familiengeschichte in Europa begleitet. Eines Tages erklommen wir die steilen Hänge der Dolomiten im nördlichen Italien. Hier hatte es im sechzehnten Jahrhundert eine blühende Gemeinschaft der Täufer gegeben; mein Großvater war hier geboren worden. Die große Höhe und das Gelände machten meinem Vater zu schaffen. Ein hilfsbereiter junger Weggefährte verschwand in einem Ebereschendickicht und schlug dort einen schlanken, aber kräftigen Wanderstock mit einer natürlichen Krümmung, der meinem Vater genau passte. Seither war dieser Stock sein ständiger Begleiter. Das Wandern war seine Verbindung zur Erde; er konnte das Leben und die Geschichte des Bodens unter seinen Füßen spüren. Es war alles heiliger Boden für ihn. Der Stock war ein praktisches Symbol für Sicherheit, Schutz und Vollmacht. Wir stützen uns auf ihn – als Vater, als Ältester. Aber wie er uns immer gelehrt hatte, stützten und stützen wir uns noch mehr auf den Guten Hirten, und so soll es bleiben.

    Johann Christoph Arnold’s funeral, April 20, 2017

    Selig sind, die Frieden stiften: Vaters Beerdigung, 20. April 2017

    Bei der Totenwache sah Vater aus, als ruhte er sich nur kurz aus vor seiner nächsten Reise, wie immer die Hände um den Stock geschlossen. Es war ein Bild des Friedens.

    Ja, dies ist Friede; dies ist Ruhe nach einem tatenreichen Leben. Doch der Anfang, die Quelle allen Tuns und aller Hoffnung, ist das Angebot Christi der Erlösung und Vergebung durch sein Werk am Kreuz. „Wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben“, sagte Jesus (Johannes 11,26). Nach diesem Glauben lebte und handelte mein Vater.

    Funeral procession for Johann Christoph Arnold

    Im Raum wurde es still. Zwei Friedensstifterveteranen waren dort beisammen, einer, der diese, und einer, der die nächste Welt vor Augen hatte. Der lebende Kämpfer, John Perkins, blickte zu uns auf und sprach weiter. „Für mich und meine Familie war es eine unbeschreibliche Freude, euren Vater zu kennen und meine Anerkennung dafür aussprechen zu können, wie er als Gemeindeleiter war und für sein großes Verlangen danach, den Leib Christi über alle ethnischen und kulturellen Barrieren hinweg vereint zu sehen. Es wird geschehen; diese nächste Generation wird es schaffen. Ich trauere mit euch, aber ich möchte, dass diese Gemeinschaft und diese Liebe weitergehen und stärker werden. Darum haltet fest an eurer Liebe und an dem guten Werk. Geht auch in Zukunft hin zu den Zerbrochenen in dieser Welt. Ich glaube, euer Vater würde sich wünschen, dass wir das gemeinsam tun.“

    Wir werden weitermachen. Ja, Vater, wir werden treu bleiben.


    J. Heinrich Arnold Jr. ist Arztassistent, Lehrer und Pastor. Er lebt mit seiner Familie in Woodcrest, einer Bruderhof-Gemeinschaft in der Provinz des Staates New York. @JHeinrichArnold

    Alle Bildrechte liegen beim Verfasser.