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    White clouds in a blue sky

    Lächeln – aber keine Kompromisse

    Erinnerungen an Ray Hofer

    von Chris Zimmerman

    Mittwoch, 23. Februar 2011
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    Ray, ein Bauernsohn aus Minnesota, wurde 1993 ins Predigtamt berufen und erregte sehr bald Aufsehen wegen seiner kompromisslosen Haltung. Er hatte das entdeckt, was Bonhoeffer die „Kosten der Nachfolge“ nennt, und er war entschlossen, diese zu bezahlen, auch wenn niemand in seiner Gemeinschaft bereit war, ihm darin zu folgen.

    Nachdem er den folgenden offenen Brief geschrieben hatte, der die Ernsthaftigkeit aber auch die Demut seines Suchens zeigt, fühlte er sich mehr und mehr isoliert. 1995 gab er sein Amt in jener Gemeinschaft auf und schloss sich zusammen mit seiner Frau Emma und den heranwachsenden Kindern unserer Gemeinschaft an.

    Rays Wesensart war alles andere als gefühlskalt oder religiös. Für die meisten Menschen die ihn kannten war er ein humorvoller Automechaniker mit einer Schwäche für Cowboylieder. Er hatte immer irgendeinen Witz auf Lager. Und selbst dann, wenn er sich selbst eine „arme Seele“ nannte – und er meinte das ernst! – sagte er das nicht ohne ein Grinsen oder Augenzwinkern.

    Und hier sein Brief:

    Könnten wir bald einmal zusammenkommen um uns darüber klar zu werden wo wir stehen?.... Ich persönlich will bereit sein alles aufzugeben: meinen Eigenwillen und meine eigenen Ansichten, und ich will auch bereit sein, meinen Dienst als euer Pastor aufzugeben. Ich will bereit sein zu sagen: „Hier stehe ich. Macht mit mir, was der Geist euch heißt mit mir zu tun.“ Es ist leicht gesagt: „Ich will mein Leben für Jesus geben“, und dann an seiner eigenen Meinung und seinen eigenen Ideen festzuhalten.
    Führen wir ein christliches Leben? Leben wir wirklich so, wie es Jesus gefällt? Lieben wir wirklich unsere Brüder und Schwestern? Das sind Fragen, die wir uns jeden Tag fragen sollten…. Vertrauen wir einander? Lieben wir einander? Ermahnen wir einander und nehmen wir Ermahnung in Liebe an? Einige dieser Fragen könnten wir mit einem entschiedenen „Nein“ beantworten.
    Es ist höchste Zeit, umzukehren und einen Neuanfang zu machen… Jesus sagte niemals „Wartet“ oder „Die Zeit ist noch nicht reif.“ Er sagte, „Heute wenn ihr meine Stimme hört...“.
    Ich bin eine arme Seele, bitte helft mir.

    2005 erhielt Ray die Diagnose: Krebs. Auf Operation und Therapie folgten vier Jahre Ruhe, aber 2009 kehrten die Krebszellen zurück und waren nun nicht mehr behandelbar. In den letzten Monaten hatte Ray qualvolle Schmerzen. Trotzdem blieb er innerlich aktiv und lebendig bis zu seinem Ende. Als er im vergangenen Jahr zu einer Gruppe junger Erwachsener sprach, sagte er:

    Wenn man jung und ohne Sorgen ist, denkt man nicht an die Zukunft…
    Vielleicht denkt man überhaupt nicht! So war es jedenfalls bei mir: Ich lebte einfach mein Leben weiter, verschwendete meine Zeit und machte mir was vor. Jesus spielte für mich überhaupt keine Rolle – oder jedenfalls nicht genügend. Und das ist doch eigentlich das wichtigste: Jesus zu folgen. Ohne ihn wirst du es nicht schaffen. Du fällst glatt auf die Nase. Er sagte, „Ich bin der Weg...“.

    Ray Hofer
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