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Ich werde dir von der Gastfreundschaft erzählen. Wenn du dem Landstreicher deine Tür öffnest und er sich niedersetzt, wirf ihm nicht vor, dass er so und nicht anders ist. Denn mit der Schwere in seinen Gliedern, mit dem Gepäck seiner Erinnerungen, mit seinem stockenden Atem und dem Wanderstab, den er in eine Ecke stellte, hungert ihn vor allem danach, irgendwo da zu sein, ein Zuhause um sich zu haben.

Es hungert ihn danach, in der Wärme und im Frieden deines Gesichts zu weilen, das gerecht auf seine Vergangenheit blickt; von ihr ist jetzt nicht die Rede, und all seine Makel sind wie abgestreift. Er spürt seine Krücken nicht mehr, da du ihn nicht zum Tanz aufforderst.

Und so fasst er Zutrauen und trinkt die Milch, die du ihm eingießt, und isst das Brot, das du ihm reichst, und das Lächeln, das du ihm schenkst, ist ein warmer Mantel, wie die Sonne für den Blinden.

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