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    keys of an old typewriter

    Leserreaktionen

    Folgende Leserbriefe sind eine Reaktion auf die englische Ausgaben des Plough Magazins, Nr. 37 The Enemy.

    Dienstag, 7. Mai 2024

    Verfügbare Sprachen: English

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    Notwendige Veränderung

    Vor kurzem stieß ich auf eine Phrase (wahrscheinlich in Plough!), die für mich punktgenau die Veränderungen beschreibt, die so viele von uns vornehmen müssen, wenn das Leben auf unserem Planeten eine Chance haben soll, weiterzugehen: „Abwärtsmobilität“. Das ist eine andere Formulierung der altehrwürdigen spirituellen Ratschläge unser Leben zu vereinfachen und uns von Dingen zu befreien. Unser gesellschaftliches Bestreben war (immer?) die Aufwärtsmobilität, wo nur möglich. Eine große Divergenz.

    Was wir jetzt brauchen – und herbeiführen müssen – ist ein kultureller und geistiger Wandel, weg von Gier, Egoismus und Gleichgültigkeit. Meiner Erfahrung nach können jedoch ansonsten anständige, zivilisierte, zur Kirche gehende Menschen wütend auf die Idee reagieren, ihre Annehmlichkeiten einschränken zu müssen.

    Ich würde es sehr begrüßen, wenn Plough sich mit dieser Thematik befassen würde - falls noch nicht geschehen – insbesondere im Hinblick auf die Umwelt“. Dabei sollte man auch bedenken, dass es eine wachsende Überzeugung gibt (die ich teile), dass wir unsere Vorstellungen von menschlicher Vorherrschaft neu 
    überdenken müssen..

    Kristine Montamat,
    Charlottesville, Virginia

    Nein zu Krieg

    Zu Rachel Cañon Naffziger’s „A Russian Christian Speaks Out Ich habe mit Interesse zwei Artikel in Ihrer letzten Ausgabe gelesen, einen über den russischen Pazifisten und den anderen über den Aufruf Jesu, unsere Feinde zu lieben. Wenn man den letzteren liest, könnte man heute leicht argumentieren, dass Jesus uns Christen im Westen auffordert, die Russen zu lieben, anstatt Waffen im Wert von Milliarden von Dollar in die Ukraine zu schicken, um sie zu töten. Als Plough vor einiger Zeit einen Artikel über einen ukrainischen Priester veröffentlichte, der früher Pazifist war und jetzt das ukrainische Militär unterstützt, suggerierte der Artikel keine Meinungsverschiedenheit mit dem Priester, sondern nur offensichtliche Unterstützung für seine gute Arbeit in einem Kriegsgebiet. (Natürlich habe ich nichts dagegen, dass er Gutes tut.) Was nun Egor Redin, den russischen Pazifisten, betrifft, so habe ich auch nichts gegen seine mutige Haltung einzuwenden. Vielleicht könnten Sie auch ein Profil eines ukrainischen Pazifisten erstellen, der kürzlich wegen seiner pazifistischen Haltung verhaftet wurde? Da ist zum Beispiel Jurij Scheljaschenko, der jetzt unter Hausarrest steht und der sowohl der internationalen Organisation World Beyond War als auch einer ukrainischen pazifistischen Organisation angehört.

    Aber wäre es nicht an der Zeit klarzustellen, dass Plough die Aufrüstung der Ukraine zur Fortsetzung dieses irrsinnigen Krieges nicht unterstützt? Ich bin mehr als nur ein wenig bestürzt über das Fehlen einer klaren Haltung in dieser Frage, insbesondere angesichts des Potenzials einer Eskalation bis hin zur nuklearen Vernichtung, mit dem wir heute konfrontiert sind. Einige Leser könnten sich fragen, ob Plough, wie so viele andere heute auch, seine pazifistische Haltung wegen des Ukraine-Kriegs verwässert hat. So wie ich Sie kenne, fällt es mir schwer zu glauben, dass dies der Fall sein könnte, aber andere sehen das vielleicht anders.

    Jim Dowling,
    Brisbane, Australia

    Kommentar der Redaktion: Plough hat die Aufrüstung von Kriegsparteien niemals unterstützt. Das hat sich nicht geändert.

    Hatte Jesus Feinde?

    Zu T. J. Keiderling’s Tough Love on the Mount: Ihre Schlussfolgerung, dass „Machtfiguren“ die „Feinde“ und oft am schwierigsten zu lieben sind, ist sehr treffend. Ich möchte zwei Punkte aufgreifen: Erstens könnte man Ihren Artikel so lesen, dass die Pharisäer nicht die Feinde Jesu waren. In der Geschichte von dem Mann mit der verkrüppelten Hand (Mt 12,14, Mk 3,6, Lk 6,11) planen die Pharisäer jedoch eindeutig, Jesus zu töten. Bei dieser Gelegenheit wie auch in anderen Fällen gibt es eine eindeutige Feindschaft der Pharisäer.

    Zweitens: In Ihrem Artikel untersuchen Sie verschiedene Gruppen von Menschen: Pharisäer, Sadduzäer, Römer, Zöllner und Machthaber, und fragen sich, ob sie die Feinde Jesu sind. In Wirklichkeit hat Jesus diese Frage selbst beantwortet: „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ (Mt 12,30; Lk 11,23). Jesus stellt sich nicht gegen unsere menschlichen Kulte, unsere Nationalitäten oder unsere sozioökonomischen oder politischen Kategorien. Er fragt vielmehr, ob wir auf seiner Seite sind oder nicht. Arbeiten wir daran, uns in seinem Reich zu sammeln oder uns zu zerstreuen?

    Nach dieser Definition kann jeder von uns zu einem Feind Jesu werden, und manchmal geschieht dies auch. In dieser Erkenntnis können wir sein Gebot, unsere Feinde zu lieben, wirklich verstehen.

    Francis Köppschall,
    Dover, United Kingdom

    Schwieriges Verzeihen

    Zu Benjamin Crosby’s Foolhardy Wisdom: Vor etwas mehr als einem Jahr wurde mir gekündigt und mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch gedroht, sollte ich jemals wieder das Gelände der Kirche betreten, in deren Rat ich tätig war. Das einzige Mal, dass sich jemand aus dieser Kirche seitdem bei mir gemeldet hat, war eine kurze Frage des Leiters des Gebetsdienstes, nachdem wir uns vielleicht dreißig Wochen hintereinander in einem Club gesehen hatten, dem wir beide angehören. Danke für die rechtzeitige Erinnerung an meine Verantwortung, die sehr schwierige und kostspielige Aufgabe der Vergebung zu erfüllen.

    Carlene Hill Byron,
    Topsham, Maine

    Wenn der Verstand gegen uns ist

    Zu Sarah Clarkson’s My Mind, My Enemy: Ich habe ein erwachsenes Kind, das an einer Zwangsstörung leidet, und eines mit einer bipolaren Störung. Beide sind unglaubliche Menschen, aber sie lernen gerade, mit dem Kreuz, das Gott ihnen mitgegeben hat, umzugehen. Wie schaffen wir es die Schrecklichkeit und die Großartigkeit dessen, wozu Gott uns gemacht hat, anzunehmen? Aber, wie Sarah Clarkson so schön vermittelt, liegt in der Zerbrochenheit auch Schönheit, und Jesus ist der Einzige, der uns zeigen kann, wie wir beides tragen und Erlösung erfahren können.

    Debbie Childers,
    Greensboro, North Carolina

    Den Sünder lieben oder hassen

    Zu Mary Townsend’s Hating Sinners: Ich interessiere mich schon lange für das Klischee „Liebe den Sünder, hasse die Sünde“, hinter dem man sich so leicht verstecken kann. Ich habe viel aus Ihren Worten gewinnen können, fürchte jedoch, dass ich auch viel verpasst habe; manche Teile waren mir zu esoterisch. Ich bin kein Akademiker und frage mich, wie viel aufschlussreicher es gewesen wäre – insbesondere für jene, die so leicht hinter den Schleier des „Hasse die Sünde“ schlüpfen –, wenn es in einer einfacheren Sprache geschrieben worden wäre. Ich will damit nicht sagen, dass Sie Ihre Argumente vereinfachen sollen, aber was, wenn es so geschrieben worden wäre, wie man eine Predigt schreibt, oder zumindest mit Blick auf ein vielschichtiges Publikum?

    John Hart Marshall Hull,
    Harrisonburg, Virginia

    Fruchtbare Debatte

    Zu Leah Libresco Sargeant’s Students Brave the Heat: Ich habe diesen detaillierten Bericht über pädagogischen Mut mit Vergnügen gelesen. Als langjähriger 
    Englischlehrer an einer High School weiß ich, wie schwierig es sein kann, im Klassenzimmer ein Umfeld zu schaffen, das von Neugierde und Freundschaft geprägt ist und nicht von Feindseligkeit. Besonders berührt haben mich die Schüler, die bereits „konfliktbeladen“ in den Unterricht kommen, oft aus komplexen Gründen, auf die sie keinen Einfluss haben.

    Ich denke an einen Jungen, den ich zu unterrichten begann, als er vierzehn Jahre alt war. Als er zu mir kam, hatte er über ein Jahr lang keine Schule besucht und war während seiner zwei Jahre in meiner Klasse mehr als einmal obdachlos geworden. Wir hatten einen steinigen Start: Seine Unsicherheiten äußerten sich in Apathie und Trotz, meine in Unnahbarkeit und Steifheit. Doch der Wendepunkt kam während einer Einheit über Tennysons „The Charge of the Light Brigade“. Nach ein wenig Militärgeschichte machte ich ein paar Tricks mit einem Plastikschwert, um die „Säbel“ im Gedicht zu illustrieren. Am Ende hörte ich ein leises: „Sir – können Sie mir zeigen, wie man das macht?“ Was für eine Gelegenheit! Ich ergriff sie natürlich.

    Danach merkte ich, dass ich in diesen Schulstunden nicht mehr um die Gnade beten musste, meinen Feind zu lieben. Dieser Moment der Neugier und 
    Verletzlichkeit (vor allem von Seiten meines Schülers – der Lehrer tat etwas, das es wert war, nachgeahmt zu werden?!) machte uns zu schulischen Verbündeten. Natürlich war von da an nicht alles einfach, aber wir agierten nicht mehr gegeneinander. Stattdessen standen wir, wie schon mit unseren Plastikschwertern, Schulter an Schulter.

     

    Dominic Palmer,
    Manchester, United Kingdom

    Wahrheit leben

    Zu Dana Wiser’s Macedonia Morning: Dieser Artikel fasst das Wesen meines Vaters und das gemeinsame Leben meiner Eltern besser zusammen als jeder andere "Nachruf“, den ich gelesen habe. Er hilft mir auch, mein Familienerbe besser zu verstehen. Die einzige Änderung, die ich vorschlagen würde, ist die Definition meines Vaters als selbsternannter Existentialist. Die Betonung würde sicherlich eher auf „selbsternannt“ liegen. Wie mir meine Mutter erzählte, betrachtete er sich selbst als marxistischen Quäker. Ich glaube, er hatte eine Sehnsucht nach Wahrheit, die der Religion näher steht als der Philosophie eines Existentialisten. Und es war ihm ein großes Anliegen, dass diese Wahrheit in den menschlichen Beziehungen gelebt wird, dass die „Nächstenliebe“ im persönlichen, kommunalen, politischen und wirtschaftlichen Bereich gelebt wird.

    Barbara Lynd Bond,
    Warren, Ohio

    Die Betonung der Lynds auf das „sozialistischen Evangelium“ war die Weltanschauung, mit der ich unter liberalen Quäkern aufgewachsen bin. 

    Obwohl ich meine gesamte berufliche Laufbahn als Pflichtverteidiger verbracht habe, engagiert im Sinne sozialer Missionsarbeit, und die Gelegenheit hatte, in viele Leben hineinzuwirken, bin ich fest davon überzeugt, dass die wahre Kraft nicht im sozialen Evangelium liegt, sondern im eigentlichen Evangelium – dem Zeugnis, dem Dienst, dem Opfertod und der leiblichen Auferstehung Jesu Christi. Wie wir in kommunistischen/marxistischen Bewegungen gesehen haben, gibt es diesen Impuls, diejenigen zu zwingen, zu bedrohen, einzusperren oder zu töten, die sich der „fortschrittlichen“ Sache des Tages in den Weg stellen, während das Evangelium Jesu Christi lehrt, dass die Veränderung von Herz zu Herz kommt, wenn wir mit Hilfe der Kraft des Heiligen Geistes lernen, uns selbst zu sterben und für Christus zu leben. Wir würden lieber selbst leiden, als andere zu zwingen, unsere Wahrheiten zu akzeptieren.

    Thomas N. N. Angell,
    Clinton Corners, New York


    Künftig freuen wir uns auch sehr über deutsche Zuschriften: lesermeinung@plough.com.

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