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    The Capitol building in Washington D.C.

    Amerika Zuerst? Nicht So Schnell!

    von Charles E. Moore

    Freitag, 10. Februar 2017
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    „Von jetzt an heißt es Amerika zuerst.“ Worte wie diese, die Präsident Trump auf seiner Antrittsrede gesprochen hat, machen mich immer unruhig. Nicht nur weil ein solcher Eifer schon so oft als List benutzt wurde, um Krieg und andere schreckliche Verbrechen zu rechtfertigen, sondern weil es das genaue Gegenteil von dem ist, was Jesus denen aufträgt, die ihm nachfolgen wollen: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit. (Mt 6,33)

    Was sollen wir als Nachfolger Jesu also tun, wenn wir hochtrabende Sprüche aus den Mündern der Mächtigen hören, die eine Nation über alle anderen erheben wollen? Was sollen wir tun, wenn die Ideologie des Eigeninteresses und der Selbstherrlichkeit über die Pflicht triumphiert, Gerechtigkeit für alle Menschen zu suchen, wenn sie unsere Ängste ausnutzt und unsere Neigung zum Egoismus steigert? Jesus hat uns gelehrt, dass wir unser Leben verlieren müssen, um zum Leben zu finden, dass wir die letzten sein müssen, um die ersten zu sein, dass wir dienen müssen, um groß zu sein. (Lk 9,24; 22,26-27) Wie passt das ganze Gerede über die einzigartige Größe einer Nation zu dem demütigen Weg des Kreuzes?

    So wie ich es sehe, ist „Amerika zuerst“ wenig mehr als eine hochtrabende Art zu sagen „Ich zuerst.“ Es verstärkt und verschlimmert das, was derzeit unser tatsächliches Glaubensbekenntnis zu sein scheint: Mein Eigeninteresse zuerst. Meine Karriere zuerst. Meine Bedürfnisse zuerst. Meine Familie zuerst. Meine Zukunft zuerst. Ich zuerst!

    Wenn wir Gerede hören, dass wir wieder stark, reich, stolz usw. werden, dann kann ich nicht anders als an Jeremia denken, und was er in einer Zeit großer Not und Umwälzung in Israel geschrieben hat. Jerusalem war zerstört worden, der Tempel niedergebrannt und die meisten der Einwohner waren ins Exil nach Babylon verschleppt worden – alles weil das Volk Gottes ihm gegenüber nicht demütig gewesen war und ihm nicht ganz vertraut hatte:

    So spricht der Herr: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums. Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich kenne, dass ich der Herr bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir… —Jeremia 9,23-24

    Lasst uns, als Menschen die Jesus nachfolgen, unserem einzigen obersten Befehlshaber, den niedrigen, selbstlosen Weg gehen, Freund und Feind gleichermaßen die Hand reichen mit einer Liebe, die keine Grenzen kennt. Möge es unser Eifer sein, diese Welt – und nicht nur unsere Nation – zu einem besseren Ort zu machen, denn Gottes Reich kennt keine Grenzen.

    A motorcade in Washington D.C. with the capitol behind the cars.
    Von CharlesMoore Charles E. Moore

    Charles E. Moore ist Buchautor und schreibt regelmäßig für Plough. Er ist Mitglied des Bruderhofes, einer internationalen Lebensgemeinschaft auf der Grundlage der Bergpredigt.

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